3. August, 2025

Berlin – Die Erste

An diesem wunderschönen Montagmorgen ging es für mich ungewöhnlich früh aus meinem Bettchen. Denn heute startete die Berlinfahrt der 11. Klassen des Walther-Rathenau-Gymnasiums Schweinfurt. Das heißt, alle 61 Schüler trafen sich um 7:30 (oder auch später) am Haupteingang, was logischerweise dazu führte, dass dieser aufgrund der Massenansammlung an Koffern, Taschen und müden Schülern teilweise komplett blockiert war.

Nach einiger Zeit kam dann der Doppeldeckerbus, mit dem wir nach Berlin fuhren, an. Es gab ein kurzes Gerangel um die oberen Sitze, aber insgesamt verlief das Einladen der Koffer und die Platzwahl friedlich.

Nachmittag

Gegen 15:00 kamen wir nach einer entspannten Autobahnfahrt inklusive einer Pause an einer Raststätte mit überteuerten Toilettenpreisen und einer sehr frustrierenden Stadtfahrt mit Stopp an gefühlt jeder Ampel vor unserem Hotel an. Der allgegenwärtige Grasgeruch belegte eindeutig, dass wir unser Ziel erfolgreich erreicht hatten.

Circa eine Viertelstunde Zeit hatten wir, um unsere Zimmer zu beziehen und unser Gepäck in die nicht vorhandenen Schränke zu verfrachten. Die erste Amtshandlung war es, das Regal abzuschrauben und an die gegenüberliegende Wand zu stellen, um einen adäquaten Beamer-Standplatz zu gewährleisten.

Die übrige Zeit bis zum Abendessen (18:00) verbrachten wir mit einer kleinen Shoppingtour zum Kaufland. Was uns sehr verwunderte, war der Fakt, dass es zweistöckige Einkaufsläden gab. Aber im Vergleich zu Berlin ist Schweinfurt halt ein kleines Kaff. Bewaffnet mit Wasser, diversen anderen Getränken und ein wenig Süßkram machten wir uns zurück auf den Weg zum Hotel, auf dem wir unser neues Revier gleich mit Stickern markierten.

Natürlich mussten wir unser Revier mit Stickern markieren!

Abend

Das Abendessen startete anders als erwartet: Niemand wusste, wo der Speisesaal zu finden war. Nach mehreren Anläufen wurden wir schlussendlich fündig, jedoch vor dem falschen Eingang. Ein letzter Marsch zur richtigen Tür, und wir waren drin. Zu Essen gab es schmackhaftes Hühnchen-Cordon bleu, was unter der Panade jedoch schwer zu erkennen war. Nachdem sich einige mutige Schüler an das unbekannte Etwas herangetraut und dessen Zusammensetzung herausgefunden hatten, wagte sich der Rest auch an das Fleisch. Dazu gab es Ofenkartoffeln und Gemüse sowie Salat und diverse Saucen. Blöderweise fand’s das Personal nicht so lustig, dass manche Schüler zum Abendessen Cerialien konsumieren wollten – und drehten schlicht und einfach die Behältnisse um, sodass wir das Müsli nicht mehr entnehmen konnten. Schade eigentlich.
Eine weitere Angewohnheit, die wir uns schnell aneigneten, war das Nachsäubern des Bestecks. Leider wurde es durch die Spülmaschine nicht sauber, weshalb wir uns ein Glas Wasser und Servietten holten, um das Besteck sauber zu machen. Hier mal ein Bild dazu:

Ein Löffel wird in einem Wasserglas gesäubert

Bei den Tellern verfuhren wir nach dem Motto: »Aus den Augen, aus dem Sinn«.

Nachdem wir das Abendessen beendet hatten, gab es noch eine Ansprache seitens der Lehrkräfte. Danach durften wir Berlin bis 22:30 erkunden
Spoiler Alert: Direkt am ersten Tag nutzten manche Schüler die Gelegenheit, die neu aufgestellten Regeln zu missachten.

Wir entschieden uns, das Stadtquartier »Holzmarkt 25« zu besuchen. Dafür mussten wir uns mit den Öffis in Berlin vertraut machen, was Dank des BVG-Navigators problemfrei möglich war. Liebe BVG, danke, dass ihr ÖPVN in Berlin so reibungslos ermöglicht. Liebe Stadtwerke Schweinfurt, schneidet euch gefälligst mal ne Scheibe ab.

Leider ereignete sich an diesem Abend auch eine Uneinigkeit in unserer Gruppe. Obwohl wir alle ein Ticket für U-Bahn, S-Bahn und Tram für die gesamte Woche bekamen, nahm ein Mitglied das Ticket absichtlich nicht mit, da wir im Vorhinein besprochen hatten, dass wir nur laufen würden. Na ja. »Schwarzfahren geht gar nicht« (wie wir später lernten, doch) und ein Einmalticket wollte sich der besagte Schüler weder kaufen, noch kaufen lassen – »aus Prinzip nicht«. Genervt stiefelten wir zurück zum Hotel.

Abends duschten wir noch schnell, zogen uns um und dann war Private Viewing angesagt:

Ein Fußballspiel wird an die Wand projiziert

Mit diesen Bildern verabschieden wir uns aus Berlin und sind gespannt auf die nächsten Tage!