Bing, Bing, Bing, Bing… Am zweiten Tag klingelten die Wecker schon um 06:30 – zu früh, um nach der spannenden ersten Nacht ausgeschlafen aus dem Bett springen zu können. Nach einer kurzen Aufwachphase (eine Stunde) trafen wir uns pünktlich um 07:30 zum Frühstücken. Nach unserem Ermessen provozierte diesmal kein Schüler den Geduldsfaden der Lehrer (alle waren pünktlich).
Nach dem leckeren Frühstück teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf, um die in Schweinfurt gewählten Museen zu besuchen:
Das Naturkundemuseum, das Deutsche Historische Museum, das Spionagemuseum und das Stasimuseum.
Ab hier berichten einzelne Gruppenmitglieder über ihre Erlebnisse.
Naturkundemuseum
Das Naturkundemuseum erreichten wir nach einer kurzen Fahrt mit der U-Bahn. Es ist eines der Größten in Deutschland.
Zuallererst mussten wir runter in den Keller, wo wir unsere Jacken und Taschen abgeben durften (mussten). Nachdem wir wieder oben waren, steppte ich in den erstbesten Raum, der mit deckenhohen Schränken voller Insekten und anderer Kleintieren gefüllt war. In den anderen Räumen gab es verschiedene Knochenrekonstruktionen, wie beispielsweise die eines Tyrannosaurus Rex, oder Nachbildungen ausgestorbener Tiere, wie hier eines Dodos.

Es gab zwar viel zu sehen, allerdings beendeten wir unsere Besichtigung schon über eine halbe Stunde früher als geplant, weil wir alle genug Informationen bekommen hatten. Als letzte Amtshandlung wurde schließlich noch der (natürlich zu teure) Souvenirshop geplündert.
Deutsches Historisches Museum
Die Ausstellung ›Roads Not taken‹ klang vielversprechend war dann aber eine volle Enttäuschung. [Sie] bestand daraus 1,5 Stunden lang Text zu lesen […]. Und vielleicht sollte man Text und Fotos historischer Szenen nicht in 4:3 Auflösung zeigen.
Ein Schüler, der das DHM besuchte
Spionagemuseum
Um 8:55 trafen wir uns vor dem Hostel zum Abmarsch. Nach zwei U-Bahnlinien und etwas Fußweg kamen wir um ca. 9:40 Uhr vor dem Spionagemuseum an. Da dieses jedoch erst um 10:00 Uhr geöffnet wurde, verbrachten wir die Zeit noch in der Mall of Berlin (es hatte noch kein Geschäft geöffnet lol).
Als wir das Museum dann betreten durften und unsere Taschen abgelegt hatten, wurden wir von einem cool gestalteten Eingang begrüßt. Überall waren Bildschirme mit Aufzeichnungen von Überwachungskameras (natürlich keine echten Kameras aus Berlin oder so) und der Einlass war ein großes Drehkreuz.
Innendrin konnten wir viel lesen, anschauen und auch ausprobieren. Es gab Ausstellungen zur Geschichte der Spionage, Kryptographie und Verschlüsselung. Spionage in der DDR und Sovietunion, aber auch Spionagegeräte generell wurden gezeigt. An vielen Geräten konnten wir auch selbst Hand anlegen und sie ausprobieren.

Hier zum Beispiel ein altes Gerät, mit dem Sprechfunk abgehört werden konnte. Es gab sogar einen Laserparcours und einen Lügendetektor, den unser Lehrer natürlich probieren musste 😉.
An einer anderen Station konnten wir Morsecodes versenden und diese auch ausdrucken. Hier ein Highlight:

Stand 02.07.25 geht der Link auf dem QR-Code noch.
Das Museum war modern und gut durchdacht, ich kann den Besuch nur empfehlen.
Stasimuseum
Das Stasimuseum war äußerst informativ. Man konnte dort sehen, wie die Stasi die Bürger der DDR kontroliierte und überwachte. Zudem war aber der Tour-Guide das Interessanteste am Museum, denn er war selbst ein politischer Gefangener der DDR. Er erzählte uns auch von seiner persönlichen Geschichte (Inhaftierung, Insassen, usw.), was auch äußerst lehrreich war.
Ein Schüler, der das Stasimuseum besuchte
Nachmittag
Für unseren Stadtrundgang in Kleingruppen suchten wir zuerst den Alexanderplatz, an welchem wir – wie bei allen anderen Stopps – ein Gruppenselfie machen mussten. Dort machten wir auch unsere Mittagspause beim Dönerladen »Ali Baba« direkt neben dem Alexanderplatz, welcher sehr zu empfehlen ist.

Danach ging es für uns zum Schlossplatz und zum Gendarmenmarkt, der extra für uns von einer gigantischen Baustelle geschmückt wurde.
Als Nächstes stand das Brandenburger Tor an, welches wir aufgrund einer Sperrung (wegen der Fußball EM) wieder nur aus einigen Metern Entfernung bestaunen konnten.
Zuletzt suchten wir das KaDeWe auf, nur um enttäuscht zu werden, dass es sich dabei um irgendeinen Edelschuppen handelt, der nicht einmal einen Mediamarkt hatte.
Nach unserer absperrungsreichen Nachmittagserkundung teilten wir uns in kleinere Gruppen auf. Wir besuchten den Plattenladen Cortex und gaben in viel zu kurzer Zeit viel zu impulsiv viel zu viel Geld aus. Danach irrten wir noch eine Weile durch Neukölln und ließen uns zum Teil für eine Flasche Wasser und eine 250 ml-Dose RedBull gottlos über den Tisch ziehen. Da wir im Cortex die ein oder andere Schallplatte ergattert hatten, hielten wir es für sinnvoll, direkt noch einen Plattenspieler zu suchen. In einem Antiquitätenladen wurden wir auch schnell fündig, allerdings kauften wir diesen Plattenspieler aufgrund mangelnder Transportmöglichkeiten und Bedenken über die Qualität des Geräts nicht.
Nachdem es im KaDeWe keinen Mediamarkt gab, gingen wir zu einem in Neukölln, in dem wir NFC-Rohlinge kaufen wollten, um das Sicherheitssystem des Hostels zu untergraben. Zu unserer Enttäuschung waren diese dort jedoch nicht zu finden. Letztendlich gaben wir uns geschlagen und kehrten zur Unterkunft zurück.
Abend
Gegen 20 Uhr traf sich unsere Kleingruppe mit einer waschechten Berlinerin am Ostkreuz. Wir fuhren mit S- und U-Bahn zum Brandenburger Tor mit dem Ziel Siegessäule, welche wir aufgrund des Public-Viewings nie erreichen sollten. Stattdessen liefen wir ein bisschen durch Berlin und schauten uns unbekanntere Sehenswürdigkeiten an. Während wir gemütlich ca. 6 – 7 km durch die Stadt schlenderten, lernten wir viel darüber, wie es so ist, in Berlin aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten.
Unter anderem bekamen wir auch Ayran geschenkt, da eine Firma überproduziert hatte! Kuss geht raus an 7gün!


Kleiner Funfact: Laut unserer Informantin aus Berlin sei es sehr amüsant, auf den »Houseball« zu klettern!
Zurück auf dem Zimmer machten wir uns relativ zügig bettfertig und ließen den Beamer diesmal aus, da für den nächsten Tag viel anstehen würde.