Nach dem anstrengenden Mittwoch durfen wir heute etwas länger in unsern Bettchen liegen bleiben – 7:30 Frühstück für die Gruppen Unterwelten und Mauermuseum, 8:00 für alle, die das Technikmuseum und das Futurium besuchen wollten oder mussten.
Doch im Gegensatz zum Vortag hatten wir heute wesentlich mehr Zeit für das Frühstück und die Vorbereitung auf den Tagesausflug, ca. eine Stunde. Die Pancake-Maschine wurde auch diesen Tag ordentlich durchgeknechtet, und das Frühstück war alles in allem lecker.
Zwischen 8:30 und 9:00 trafen sich dann alle Gruppen an der Rezeption zum Abmarsch.
Ab hier berichten einzelne Gruppenmitglieder über ihre Erlebnisse.
Unterwelten
Als wir bei den Berliner Unterwelten ankamen, hatten wir noch ca. eine halbe Stunde über, die von manchen genutzt wurde um sich beim Bäcker oder Supermarkt um die Ecke noch einmal was zu Futtern oder zu Trinken zu kaufen.
Zu Beginn der Führung stellte sich der Bunker-Führer kurz vor und öffnete die beeindruckende Tür. Anschließend lotste er uns durch die verschiedenen Räumlichkeiten des Bunkers und erklärte in jedem Raum etwas zu der Nutzung und Geschichte des Bunkers. Von Arztzimmern über Waschräume und Küchen bis hin zu Zellen und Technikräumen war alles dabei. Besonders einprägsam war der Aufzug, an dessen Decke vor vielen Jahren ein Porno gemalt wurde. In Vitrinen wurden Konserven aus den 60er Jahren, in denen der Bunker als Vorratskammer im XXL Format diente, ausgestellt. Unsere Führer erzählte uns, dass eine Kollegin von ihm eine Dose geöffnet und Probiert hatte, als sie die Konserven beim Herrichten des Bunker für Besucher entdeckt hatten.
Nach der Führung unterhielten wir uns noch kurz mit unserem Führer, den wir alle äußerst sympathisch fanden, bevor er zu seiner nächsten Führung musste. Leider war es nicht erlaubt Fotos zu machen.
Mauermuseum
Ein Schüler, der das Mauermuseum besuchte
Das Mauermuseum zeigt auf altbackende Weise, wie toll die DDR gewesen sein muss, wenn Menschen die gefährlichsten Sachen versucht haben, um aus ihr rauszukommen. Da, aber das Museum wohl selber das schwindende Interesse bemerkt hat, werden jetzt auch Themen ausgestellt, die nicht direkt mit der Mauer zu tun haben. So gab es zum Zeitpunkt des Besuches eine Austellung zum Ukraine Krieg.
Technikmuseum
Das Deutsche Technikmuseum erreichten wir nach einer U-Bahnfahrt um ungefähr 9:45 Uhr. Dort angekommen, durften wir uns in Kleingruppen umsehen. Wir entschieden uns für die Abteilung »Luft- und Raumfahrt«, in der erste Flugzeugmodelle, Flugzeugmotoren und Flieger der Weltkriege ausgestellt wurden.

Danach gingen wir ein Stockwerk höher, zur Schifffahrt. Wir bestaunten jede Menge alte Instrumente wie Sextanten und Globen, aber auch ganze Schiffsmodelle, die anschaulich aufgebaut waren. Es gab sogar einen Schiffssimulator an dem wir unsere Künste im Steuern eines Segelschiffs unter Beweis stellen konnten.
Besonders beeindruckend fand ich die Informatik-Ausstellung, in der die Entstehung der ersten Computer thematisiert wurde. Sehr interessant war auch ein Nachbau der Z1, welche 1937 von Konrad Zuse in Berlin entwickelt wurde und als erster Computer mit frei programmierbarem Rechenwerk in die Geschichte einging.

Futurium
Ursprünglich war für diese Kleingruppe ein Escape-Room geplant. Jedoch konnte dieser nicht stattfinden, und so wurde stattdessen ein Planetarium ausgesucht. Auch das hat nicht funktioniert, weswegen die Kleingruppe schlussendlich das Futurium beusuchte.
Das Futurium ist sehr vielseitig, jedoch konnten die Themen einen schlecht erreichen, da [die Zusammenhänge] gefehlt [haben]. Die Wahlkabine, welche angeblich, anhand des Aussehens [des Benutzers] die richtige zugehörige Partei [voraussagen] sollte, hat uns mit ihren Unterstellungen getroffen. Es hat sich [jedoch] nicht gelohnt eine halbe Stunde in der Schlange zu warten.
Eine Schülerin, die das Futurium besuchte
Nachmittag
Nachdem wir um kurz nach 12:00 mit unseren Museumsbesuchen fertig waren, durften wir uns bis 14:00 in Berlin aufhalten. Wir, also unsere Freundesgruppe, traf sich am Alex um Mittag zu machen. Schnell wurden wir an einem vietnamesischen Imbiss fündig. Nach dem wir das leckere Essen in uns reingeschlungen hatten, plünderten wir noch einen nahe gelegenen Souvenir-Shop, der zuvor vor unseren Augen leider tatsächlich beraubt wurde.
So viel Zeit konnten wir uns aber nicht lassen, denn um 14:00 mussten wir uns wieder am »Denkmal für die ermordeten Juden Europas«, auch als Holocaust-Mahnmal bekannt, zusammenfinden.
Wir bekamen etwas Zeit, um das Denkmal, welches um einiges größer ist als auf Bildern, zu erkunden.
Danach sammelten wir uns wieder und besuchten noch die unterirdische Ausstellung »Ort der Information«, die auch zum Mahnmal gehört.
Gegen 16:00 hatten wir noch mal etwas Freizeit, bevor das Abendessen um 18:00 anstehen würde. In der Mall of Berlin entdeckten wir (neben zahlreichen Insta Tags) folgendes Statement, welches die bayerische-köngliche Mentalität sehr gut widerspiegelt.

Abend
Nach dem Abendessen, welches in Ordnung war, wollten wir noch mal bisschen raus. Ursprünglich wollten wir den Holzmarkt besuchen, also ein kreatives Viertel an der Spree. Obwohl wir alle unsere ÖPNV-Tickets dabei hatten, entschieden wir uns spontan(freiwillig) um, und liefen ein paar Meter weiter zu einem Park. Unwissend hatten wir zu East Side Gallery gefunden!

Wir verbrachten eine gute halbe Stunde am Spreeufer und genossen den schönen Sonnenuntergang. Es war inzwischen kurz nach 21:00, und wir traten so langsam die Rückfahrt an. Als wir den Park, der übrigens sehr originell »Park an der Spree« heißt, verlassen hatten, bekamen wir noch eine Regendusche, die die im Hostel jedoch nicht ersetzen konnte. Doch in Kombination mit dem Sonnenuntergang ergab der Regen eine wunderschöne Atmosphäre.

Gegen 21:30 befanden wir uns wieder im a&o Hostel und ließen den gelungenen Tag mit ein paar Videos, die wir auf unserer provisorischen Leinwand (aka Hotelwand) schauten, ausklingen.
Damit verabschieden wir uns von Tag Vier unserer Studienfahrt und sind auf morgen gespannt! 💤